31.12.: Imane Merga und Sylvia Kibet in Bozen im Sprint nicht zu schlagen
Äthiopiens Crosslauf-Weltmeister Imane Merga hat den Silvesterlauf in Bozen gewonnen. Einmal mehr fiel die Entscheidung in dem 10-km-Rennen erst in einem Sprint. Merga setzte sich beim weltweit hochklassigsten Silvesterlauf in 29:12,3 Minuten mit nur vier Zehntelsekunden Vorsprung vor seinem Landsmann Muktar Edris durch. Dritter wurde überraschend der neunmalige Cross-Europameister Serhiy Lebid. Der bereits 37-jährige Ukrainer war nach 29:30,3 im Ziel. Das 5-km-Rennen der Frauen entschied zum zweiten Mal nach 2007 Sylvia Kibet für sich. Die Kenianerin siegte in 16:21,1 Minuten knapp vor den Äthiopierinnen Afera Godfay (16:22,7) und Worknesh Degefa (16:24,2).
In einem spannenden Duell zweier Weltmeister hat sich der erfahrenere Cross-Weltmeister Imane Merga gegen den 5000-m-Junioren-Weltmeister Muktar Edris durchgesetzt. In der sechsten von acht Runden des 10-km-Laufes setzten sich die beiden Äthiopier ab. Merga zog dann den 300 m langen Endspurt an und überquerte nach 29:12,3 Minuten knapp vor seinem Landsmann die Ziellinie. Für Merga war es der zweite Erfolg beim BOclassic nach 2010, als er sich im Sprint gegen Mo Farah (Großbritannien) durchgesetzt hatte. Der Olympiadritte Thomas Longosiwa (Kenia) – einer der großen Favoriten – gab grippegeschwächt in der zweiten Runde auf. Damit blieb Kenia bei den Männern erstmals seit 2006 in Bozen ohne Podestplatz.
Viel umjubelter Dritter wurde Serhiy Lebid in 29:31. Die Aufgabe Longosiwas und die langsamste Siegerzeit in der Geschichte des Rennens kamen dem 37-jährigen Bozener Rekordsieger aus der Ukraine entgegen. Auf den letzten 500 Metern zog Lebid noch am Kenianer Silas Kipruto vorbei. Für Lebid war es der neunte Podestplatz in Bozen und der erste seit 2008. Den letzten seiner fünf Siege feierte er in Südtirol im Jahr 2004. Vierter wurde Scott Bauhs (USA) mit 29:33 vor dem zeitgleichen Kipruto. Drei Sekunden zurück folgte dann Stefano La Rosa (Italien) auf Rang sechs. „Ich bin einfach nur happy, dass ich nach meinem dritten Platz im Vorjahr wieder ganz vorne gelandet bin. Es freut mich, dem Bozener Publikum die Neujahrswünsche als Sieger auszusprechen“, erklärte Imane Merga. Serhiy Lebid erklärte nach seinem starken Rennen: „Natürlich kommt dieser dritte Rang etwas überraschend, aber nach zwei, drei Runden habe ich gemerkt, dass ich gut drauf bin. Heute war ich wohl in jener Form, in der ich eigentlich vor drei Wochen bei der Cross-EM sein sollte. In Bozen aufs Podium zu laufen ist natürlich schön, vor allem weil mein letzter Sieg ja schon acht Jahre zurückliegt. Die beiden Äthiopier waren außer Reichweite.“
Der 5-km-Lauf der Frauen war fest in afrikanischer Hand. Bei Halbzeit des Rennens setzten sich Sylvia Kibet sowie die beiden Äthiopierinnen Afera Godfay und Worknesh Degefa vom Rest des Feldes ab. Im Endspurt spielte Kibet all ihre Erfahrung aus. Die 28-jährige zweifache Vize-Weltmeisterin über 5000 m gewann in 16:21 Minuten. Für die Kenianerin war es der zweite Sieg in Bozen nach 2007. Godfay belegte mit nur einer Sekunde Rückstand wie im Vorjahr Rang zwei vor der weitestgehend unbekannten Degefa (16:24). „Besser hätte ich das Jahr nicht abschließen beziehungsweise das neue Jahr beginnen können. In Bozen zu gewinnen, ist immer eine Prestigesache. Heute war es wärmer als bei meinem Sieg vor fünf Jahren. Dennoch war es alles andere als leicht. Die beiden Äthiopierinnen waren stark, aber auf der Zielgeraden habe ich den richtigen Moment zum Angriff abgewartet“, erklärte Sylvia Kibet.
Lokalmatadorin Silvia Weissteiner – im Vorjahr Dritte – musste sich dieses Mal mit Rang vier in 16:41 begnügen. Die deutsche 3000-m-Hindernisläuferin Sanaa Koubaa kam mit deutlichem Rückstand auf dem 13. Platz in 17:37 ins Ziel.
Text: race-news-service.com
Foto: BOclassic/Daniele Mosna