29.11.: Haile Gebrselassie mit guten Chancen beim Fukuoka-Marathon
Haile Gebrselassie läuft immer weiter. Bereits vor über einem Jahr hatte sich ein deutscher TV-Kommentator im Rahmen der Berlin-Marathon-Übertragung weit aus dem Fenster gelehnt und rein spekulativ das Karriereende des äthiopischen Superstars verkündet. Am meisten überrascht war damals der Läufer selber. Haile Gebrselassie hatte zwar beim Berlin-Marathon aufgegeben, doch unmittelbar nach dem Rennen betont, er werde weiter laufen. In Tokio verpasste er dann im Februar als Vierter mit 2:08:17 Stunden die Marathon-Qualifikation für die Olympischen Spiele. Nun geht der inzwischen 39-jährige Ausnahmeläufer am Sonntag beim Fukuoka-Marathon an den Start. An dieses Rennen hat er gute Erinnerungen, denn 2006 lief er als Sieger ins Ziel im Heiwadai-Stadion. Es ist durchaus möglich, dass Haile Gebrselassie am Sonntag zum ersten Mal nach knapp zwei Jahren wieder einen Marathon gewinnt.
In Fukuoka ist Haile Gebrselassie der Superstar des Topfeldes. In das reine Männer-Eliterennen in Japan geht der Äthiopier mit der mit Abstand schnellsten Bestzeit von 2:03:59 Stunden. 2008 hatte er mit diesem Ergebnis in Berlin den Marathon-Weltrekord gebrochen. Keiner seiner Konkurrenten erzielte bisher eine Zeit unter 2:07 Stunden. Doch trotzdem ist das Traditionsrennen, das bereits zum 66. Mal stattfindet, gut besetzt.
Gemessen an den Bestzeiten ist der Ukrainer Dmytro Baranovskyy mit 2:07:15 Stunden der zweitschnellste Läufer im Feld. Dieses Ergebnis erreichte er vor sechs Jahren in Fukuoka – und damals war er Zweiter hinter Haile Gebrselassie (2:06:52). Nur eine Sekunde langsamer als die Bestzeit des Ukrainers ist der persönliche Rekord von Isaac Macharia. Auch der Kenianer lief hinter Haile Gebrselassie seinen schnellsten Marathon: 2008 war er in Dubai mit 2:07:16 Zweiter hinter dem Äthiopier, der dort mit großem Vorsprung in 2:04:53 gewann. Doch zum schärfsten Konkurrenten von Haile Gebrselassie könnte ein Debütant werden: Martin Mathathi (Kenia) hat eine Halbmarathon-Bestzeit von 58:56 Minuten. Der 26-Jährige hat sich langfristig auf sein Debüt in Fukuoka vorbereitet.
Für eine gute Leistung könnte am Sonntag in Fukuoka neben Dmytro Baranovskyy auch ein weiterer Europäer sorgen: Der Pole Henryk Szost hatte sich im Frühjahr in Lake Biwa als Zweiter bereits auf 2:07:39 Stunden verbessert. Damit ist er in diesem Jahr bisher der zweitschnellste Europäer hinter dem Franzosen Patrick Tambwe (2:07:30). Zu beachten sein werden zudem der Olympia-Siebente Cuthbert Nyasango (Simbabwe/2:12:08) sowie die Japaner Arata Fujiwara (2:07:48) und Yuki Kawauchi (2:08:37).
„Ich freue mich darauf, wieder in Japan zu laufen. Die Strecke in Fukuoka ist schnell, so dass ich auf eine gute Leistung hoffe“, erklärte Haile Gebrselassie über Twitter und fügte hinzu: „Das Training lief gut, bezüglich sowohl der Ausdauer als auch der Schnelligkeit.“
Text: race-news-service.com
Foto: photorun.net