28.9.: Aberu Kebede will in Berlin die 2:20-Stunden-Barriere knacken
Fünfmal gab es bisher in der Geschichte des BMW Berlin-Marathons Zeiten unter 2:20 Stunden bei den Frauen. Berlin ist das einzige Rennen im deutschsprachigen Raum, bei dem diese Zeitbarriere unterboten wurde. Und es war auch das erste weltweit, bei dem die 2:20-Barriere fiel: 2001 lief die japanische Olympiasiegerin Naoko Takahashi 2:19:46. Ihre Landsfrau Mizuki Noguchi hält den aktuellen Streckenrekord. Sie gewann 2005 mit 2:19:12 Stunden.
Mit Aberu Kebede startet am Sonntag eine Frau, der man zutrauen kann, dass sie unter 2:20 Stunden laufen kann. Die Äthiopierin ist die einzige Läuferin im Feld des Rennens mit 40.987 Athleten, die den Berlin-Marathon bereits schon einmal gewonnen hat. 2010 siegte die inzwischen 23-Jährige in 2:23:58 Stunden. „Ich komme gerne nach Berlin zurück, denn ich habe natürlich gute Erinnerungen an dieses Rennen – das ist motivierend“, sagte Aberu Kebede, die sich im Januar in Dubai auf 2:20:33 Stunden verbessert hatte: „Wenn die Wetterbedingungen am Sonntag gut sind, dann will ich unter 2:20 Stunden laufen“, erklärte Aberu Kebede, die trotz ihrer Steigerung in Dubai keine Chancen hatte auf einen Startplatz beim olympischen Marathon, da noch eine Reihe von Äthiopierinnen schneller waren. „Ich habe mir den Olympia-Marathon in Addis Abeba im Fernsehen angeschaut. Und ich war begeistert, dass mit Tiki Gelana eine Äthiopierin gewonnen hat“, erzählte Aberu Kebede.
Mit ihrer Berliner Zielzeit von unter 2:20 Stunden könnte auch der inzwischen sieben Jahre alte Streckenrekord von 2:19:12 Stunden in Reichweite sein. Doch angesprochen auf diese Zeit, wollte Aberu Kebede keine konkrete Antwort geben: „Fragen Sie mich lieber hinterher – wir werden sehen.“
Aberu Kebede, die in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba lebt und wie fast alle Topläufer des Landes in der Nähe der Metropole auf einer Hochebene trainiert, hat sich gemeinsam mit ihrer Trainingspartnerin Tirfi Tsegaye auf den BMW Berlin-Marathon vorbereitet. Tsegaye ist eine kurzfristige Ergänzung des Berliner Elitefeldes. Nachdem die 27-jährige Äthiopierin in diesem Frühjahr den Paris-Marathon mit einer Steigerung auf 2:21:40 Stunden gewonnen hatte, dürfte sie die schärfste Konkurrentin von Aberu Kebede sein. „Ich hoffe, dass ich mich in Berlin am Sonntag weiter steigern kann und eine Zeit unter 2:21 Stunden erreiche“, erklärte Tirfi Tsegaye. „Wir werden die Tempomacher für die Spitzengruppe der Frauen so einstellen, dass die Zwischenzeiten auf 2:20 Stunden hinauslaufen“, sagte Mark Milde.
Aberu Kebde und Tirfi Tsegaye kennen sich bestens, sie kommen aus einer Trainingsgruppe. „Wir trainieren zusammen und wir werden uns auch während des Rennens bis zu einem Punkt gegenseitig unterstützen“, sagte Aberu Kebede, die 2010 nicht nur den Berlin- sondern auch den Rotterdam-Marathon gewonnen hatte.
Zeiten unter 2:20 Stunden in Berlin:
2:19:12 Mizuki Noguchi JPN 2005
2:19:19 Irina Mikitenko GER 2008
2:19:41 Yoko Shibui JPN 2004
2:19:44 Florence Kiplagat KEN 2011
2:19:46 Naoko Takahashi JPN 2001
Text: race-news-service.com
Foto: photorun.net