6.8.: Ezekiel Kemboi gewinnt Kenias erstes Gold
Kenias Läufer haben im vierten Anlauf bei den Olympischen Spielen in London die erste Goldmedaille gewonnen: Ezekiel Kemboi triumphierte über 3.000 m Hindernis, der Spezialdisziplin der Kenianer, nachdem es für seine Landsleute zuvor in den beiden 10.000-m-Rennen sowie dem Marathon der Frauen nicht zum Olympiasieg gereicht hatte. Für den 30-jährigen Ezekiel Kemboi, der im vergangenen Jahr auch den Weltmeistertitel gewonnen hatte, war es bereits die zweite Hindernis-Goldmedaille bei den Spielen nach Athen 2004.
Ezekiel Kemboi war nach einem taktischen Rennen in 8:18,56 Minuten souverän vor dem Franzosen Mahiedine Mekhissi-Benabbad (8:19,08) und seinem Landsmann Abel Mutai (8:19,73) im Ziel. „Diese Medaille gehört uns Kenianern – wenn du dieses Finale wirklich gewinnen willst, musst du sehr, sehr hart trainieren“, erklärte Ezekiel Kemboi. Lange Zeit hatten sich die Kenianer in dem Finale zurückgehalten, so dass das Tempo eher moderat war. Als die großen Favoriten dann schließlich drei Runden vor Schluss die Initiative ergriffen, stürzte kurz danach einer von ihnen: Der Olympiasieger von Peking 2008, Brimin Kipruto, kam zu Fall, nachdem ihm ein anderer in den Hacken getreten war. Er war zwar schnell wieder auf den Beinen und erreichte die Spitzengruppe. Doch Kipruto hatte zu viel Kraft verloren und wurde schließlich Fünfter mit 8:23,03 Minuten.
Ezekiel Kemboi, der 2009 und 2011 auch schon Weltmeister war, wartete mit seinem Angriff bis zur letzten Runde. Dann war er nicht mehr zu halten und fühlte sich auf der Zielgeraden so sicher, dass er sich einen Spaß erlaubte: Nach dem letzten Hindernis lief er nicht mehr gerade sondern schräg und kam schließlich auf Bahn acht ins Ziel. Anschließend begeisterte er die Zuschauer noch mit einem Tänzchen.
Der einzige deutsche Hindernisläufer bei Olympia, Steffen Uliczka, war im Vorlauf ausgeschieden. Ebenfalls das Finale verpasst hat Carsten Schlangen. Der 1.500-m-Läufer hatte im Halbfinale keine Chance und belegte Rang 11 in 3:38,23 Minuten.
Text: race-news-service.com
Foto: photorun.net