9.3.: Richard Ringer und Eleni Gebrehiwot Deutsche Crossmeister
In beeindruckender Manier setzten sich bei den Deutschen Crossmeisterschaften in Dornstetten mit dem 24-jährigen Richard Ringer vor dem ein Jahr älteren Manuel Stöckert zwei junge Läufer eindrucksvoll in Szene. Bei den Frauen gewann die gebürtige Äthiopierin Eleni Gebrehiwot in nicht minder souveräner Weise vor Sabrina Mockenhaupt und Corinna Harrer. Im Mittelstreckenrennen der Männer dominierten Florian Orth und Philipp Pflieger.
Richard Ringer war spätestens nach der Streckenhälfte „Chef im Ring“. Der Langstreckler war in einer exzellenten Verfassung und übernahm resolut die Spitze des mit 36 Läufern zahlenmäßig kleinen Starterfeldes. In einer kleinen Verfolgergruppe hinter dem Meter um Meter enteilenden Richard Ringer sorgte vor allem der eigentliche Bergläufer Manuel Stöckert für Druck, denn Steffen Uliczka schien nicht in der Form vergangener Crossauftritte zu sein. Manuel Stöckert löste sich letztlich auch vom zweifachen Crossmeister und wurde Zweiter vor Steffen Uliczka und Michael Schramm.
Bei den Frauen fand das Duell zwischen Eleni Gebrehiwot, Sabrina Mockenhaupt und Corinna Harrer nicht statt. Die Entscheidung war bereits nach der kleinen Einführungsrunde gefallen. Da machte die aus Äthiopien stammende Wattenscheiderin Ernst und war der kleinen Spitzengruppe enteilt. Ebenso sichere Zweite wurde Sabrina Mockenhaupt vor Corinna Harrer, die vor Wochenfrist in Göteborg überraschend Hallen-EM-Silber über 3000 m geholt hatte. „Natürlich hätte ich heute gerne Mocki etwas geärgert, aber diese Berge…“, sagte Corinna Harrer.
Trotz einer klaren Niederlage war Sabrina Mockenhaupt keineswegs unzufrieden: „Ich bin super zufrieden mit dem Rennen. Es war eine starke Trainingseinheit – nicht mehr und nicht weniger. Schließlich bin ich in der Marathonvorbereitung auf Boston. Mit dem 10-km-Rennen in Leverkusen, nun dem Cross und dann dem Halbmarathon in der kommenden Woche in New York habe ich drei Rennen, die sollen mir einfach etwas Schwung geben. Und das ist mir auch bis jetzt schon gut gelungen.“
Ein unauffällig, aber eminent effektives Rennen lief Gesa-Felicitas Krause, die mit einem starken zweiten Abschnitt bis auf sieben Sekunden an Corinna Harrer heranlaufen konnte und Vierte wurde.
Das Strahlen wollte bei Florian Orth nicht aus dem Gesicht weichen, denn der Regensburger Mittelstreckler lief ein derart souveränes Rennen auf der 4.300 m langen Strecke, dass die Konkurrenz nicht mehr aus dem Staunen heraus kam. „Dass ich nach der Halle auch den Cross gewinnen würde, damit habe ich nicht gerechnet“, sagte der 24-Jährige, „zumal mir die Strecke wie ein Marathon vorkam.“
Mit Orths Teamkollegen Philipp Pflieger und dem Erfurter Rico Schwarz setzten sich zwei erfahrene Läufer im Kampf um die weiteren Medaillen durch. Nur eine Runde lang war Carsten Schlangen auf der Höhe des Geschehens, dann musste der Berliner dem hohen Tempo auf dem selektiven Kurs Tribut zollen.
Text: race-news-service.com
Foto: Wenning/marathonfoto.tv