15.2.: Kenianer Geoffrey Kipsang und Lucy Kabuu laufen Topzeiten in Ras Al Khaimah
Kein Weltrekord, aber das in der Breite der Spitze beste Halbmarathonrennen aller Zeiten gab es in Ras Al Khaimah am Freitag: Mit absoluten Weltklassezeiten haben die Kenianer Geoffrey Kipsang und Lucy Kabuu den Lauf gewonnen. Bei dem Rennen in den Vereinigten Arabischen Emiraten siegte Geoffrey Kipsang in 58:54 Minuten. Erstmals blieben bei einem Lauf über die 21,0975-km-Distanz gleich drei Athleten unter 59 Minuten: Die Kenianer Stanley Biwott und Geoffrey Mutai kamen nach 58:56 beziehungsweise 58:58 ins Ziel. Kipsang verpasste zwar den Streckenrekord seines Landsmannes Patrick Makau, der 2009 in Ras Al Khaimah 58:52 gelaufen war, jedoch erreichte er die neuntschnellste Zeit aller Zeiten im Halbmarathon. Der Weltrekord von Zersenay Tadese (Eritrea) steht bei 58:23 Minuten.
Genauso spektakulär war das Frauenrennen in dem Wüstenemirat: Lucy Kabuu lief mit 66:09 Minuten die zweitschnellste Zeit aller Zeiten. Nur Weltrekordlerin Mary Keitany, die in Ras Al Khaimah 2009 in 65:50 gewonnen hatte, war bisher schneller. Erstmals blieben am Freitag die ersten drei Läuferinnen eines Halbmarathons unter 66:30 und vier Athletinnen unter 67 Minuten: Die Kenianerinnen Priscah Jeptoo (66:11) und Rita Jeptoo (66:27) belegten die Ränge zwei und drei. Vierte wurde die amtierende Halbmarathon-Weltmeisterin Meseret Hailu, die mit 66:55 Minuten einen äthiopischen Rekord aufstellte.
Als die siebenköpfige Spitzengruppe der Männer nach 14:05 Minuten die 5-km-Marke passierte, sah es nicht nach einer Zeit unter 59 Minuten aus. Das Tempo deutete eher in Richtung 59:30. Nach einer Zwischenzeit von 28:13 bei 10 km war es dann vor allen der Berlin-Marathon-Sieger Geoffrey Mutai, der die Pace forcierte. Jenseits der 15-km-Marke (42:15) sorgte der Kenianer für eine Vorentscheidung, als er sich mit seinen Landsleuten Stanley Biwott und Geoffrey Kipsang absetzte. Gemeinsam passierte das Trio dann die 20-km-Marke in 56:02 Minuten. Die Entscheidung fiel in einem langen Spurt, in dem sich der erst 20-jäherige Geoffrey Kipsang in 58:54 mit zwei Sekunden Vorsprung vor Stanley Biwott (58:56) und Geoffrey Mutai (58:58) durchsetzte. Für alle drei waren es persönliche Bestzeiten. Kipsang war mit einem persönlichen Rekord von 59:26 nach Ras Al Khaimah gereist. Mit dieser Zeit belegte er vor einem Jahr in Den Haag Rang vier. Im September war er bei seinem Marathon-Debüt in Berlin als Dritter 2:06:12 gelaufen.
Zwei weitere Läufer blieben am Freitag bei Temperaturen von 13 Grad Celsius zur Startzeit unter einer Stunde: Feyisa Lilesa (Äthiopien) lief als Vierter 59:25, Stephen Kibet (Kenia) wurde Fünfter mit 59:59. Joel Kimurer (Kenia/60:02), Geut Feleke (Äthiopien/60:26) und Edwin Kipyego (Kenia/60:54) belegten die nächsten Plätze.
Anders als bei den Männern war das Frauenrennen von Beginn an sehr schnell. Die 10-km-Marke erreichte die Spitzengruppe nach 31:16 Minuten – eine Zeit, die auch in einem 10-km-Rennen Weltklasse wäre. Lucy Kabuu führte bereits zu diesem Zeitpunkt und war auch am 15-km-Punkt vorne: In 47:13 passierte die fünfköpfige Führungsgruppe diese Marke. Für den Weltrekord, der nach 10 km noch in Reichweite war, war das Tempo nun etwas zu langsam. Doch trotzdem gab es superschnelle Zeiten. „Es war mir etwas zu kühl am Morgen. Aber als ich dann bei 17 km meinen Körper testete, wusste ich, dass ich gewinnen kann“, erklärte Lucy Kabuu, die sich kurz danach etwas von den Konkurrentinnen absetzte. Die 28-Jährige, die mit einer Bestzeit von 67:04 Minuten ins Rennen gegangen war, hielt den knappen Vorsprung und gewann in 66:09 vor Priscah Jeptoo (66:11) sowie Rita Jeptoo (66:27), die nicht verwandt sind. Priscah Jeptoo ist nun die drittschnellste Läuferin aller Zeiten, Rita Jeptoo sortiert sich in dieser Liste auf Rang fünf ein.
Hinter Meseret Hailu (66:56) liefen auch Florence Kiplagat (67:13) und Helah Kiprop (67:39) hochklassige Zeiten. Bei ihrem Debüt wurde Meselech Melkamu (Äthiopien) Siebente mit 68:05. Rang acht belegte Paskalia Kipkoech (Kenia) in 68:08. Das Frauenrennen produzierte noch weitere Bestmarken: Erstmals blieben sechs Läuferinnen in einem Halbmarathon unter 68 und zehn unter 69 Minuten.
Text: race-news-service.com
Fotos: photorun.net